Hilfe und Schutz für Tiere in Not
Hilfe und Schutz für Tiere in Not
Wir alle mussten durch die Corona-Pandemie starke Einschränkungen erleiden und haben durch die Kontakteinschränkungen, die Kurzarbeit oder aber auch Homeoffice den Großteil der vergangenen 22 Monate Zuhause verbracht. Das Alleinsein brachte jedoch nicht nur Langeweile, sondern auch Einsamkeit mit sich, die viele Menschen dazu bewegte, sich einen tierischen Lebensbegleiter zuzulegen.
Lt. einer Studie vom Statista Research Department vom 16.11.2021 wurden im Juni 2019 nach Aussagen der Tierschutzorganisation Tasso e.V. in etwa 31,4 Tsd. Hunde neu registriert. Im darauffolgenden Jahr wurde mit 39 Tsd. neu registrierten Hunden ein Zuwachs von ca. 25% beobachtet. Die Corona-Krise ist dabei ein wichtiger Faktor. Durch Kurzarbeit und Homeoffice haben sich viele Deutsche für die Aufnahme eines Haustieres entschieden.
Der plötzliche Ansturm auf die beliebten Vierbeiner war groß und hält teilweise bis heute an. Suchende, die im Tierheim oder beim Züchter kein passendes Tier finden konnten, werden alternativ in Foren und auf Marktplätzen im Internet fündig – auch bei unseriösen Händlern. Besonders der geringe Preis für die dort angebotenen Tiere verleitet viele Menschen in den meisten Fällen zum Kauf eines dort angebotenen Welpen.
Tierschutz ist Erziehung zur Menschlichkeit.
– Albert Schweitzer-
Die immense Nachfrage kurbelte den Markt an, sodass auch der bereits vor Corona bekannte illegale Welpenhandel mehr und mehr zunahm und die unseriösen Händler, getrieben vom Gewinn, die grausame „Produktion“ immer weiter ausweiteten. Zur größtmöglichen Gewinnspanne werden die Kosten für die „Zucht“ bis zum Verkauf der Tiere so gering wie möglich gehalten – ohne Rücksicht auf die Gesundheit des Tieres.
Die Welpen werden i.d.R. zu früh von der Mutter getrennt und/oder bekommen nicht die nötigen Impfungen und Behandlungen. Dies hat zur Folge, dass viele der in Massen gezüchteten und vernachlässigten Welpen oftmals an lebenslangen oder gar tödlichen Erkrankungen leiden. Für die entstehenden Tierarztkosten der benötigten Behandlungen können oder wollen viele der neuen Besitzer jedoch nicht aufkommen.
Doch dies ist nur eines von vielen Problemen, denen sich viele Haustierbesitzer während der Pandemie stellen müssen. Auch die unter normalen Umständen verfügbare professionelle Unterstützung, die u.a. durch Hundeschulen angeboten wird, fiel durch Lockdown weg oder kann aufgrund der anhaltenden Beschränkungen nur eingeschränkt genutzt werden. Viele Halter sind ratlos in der Erziehung ihres noch untrainierten Hundes und letztendlich mit der Situation und dem Tier gänzlich überfordert.
Überfüllte Tierheime und die schwere Vermittlung traumatisierter Tiere
Die Tiere werden dann meist für einen Obolus (zurück) in bereits überfüllte Tierheime abgegeben oder im schlimmsten Fall einfach am Straßenrand oder an Raststätten stark befahrener und gefährlicher Autobahnen ausgesetzt und sich selbst überlassen. Allein, traumatisiert, meist verletzt und hungrig werden sie in für sie unbekannter Umgebung zurückgelassen.
Lt. einer Hochrechnung des Deutschen Tierschutzbund e.V. werden rund 350 Tsd. Tiere pro Jahr in deutschen Tierheimen aufgenommen. Die meisten dieser Tiere sind Fundtiere, gefolgt von Abgabetieren. Die langfristige Vermittlung dieser Tiere in artgerechte Hände ist dabei das oberste Ziel dieser Heime.
Mit dem deutlichen Anstieg der Adoptionen und Käufe von Heimtieren, steigt auch die Aussetzung und Abgabe vieler Tiere proportional an. Die durch die Corona-Pandemie entstandenen Konflikte für Halter, erhöhen die Zahl der Aussetzungen und Abgaben um ein Vielfaches. Tierheime stehen damit seit Monaten vor der utopischen Aufgabe, diese Masse an zurückgelassenen und teils kranken Tieren an Suchende zu vermitteln, die genügend Zeit, Erfahrung und Geduld aufbringen können, um sich artgerecht zu kümmern.
Das Bellen und Schwanzwedeln eines Hundes ist international
Das aktuelle Leid von Tieren ist jedoch kein nationales Problem. Überall auf der Welt gibt es Tiere in Not, die auf die Unterstützung von außerhalb angewiesen sind und dringend Hilfe benötigen.
Für große Teile des nord- und westeuropäischen Raums haben Hunde, Katzen, Pferde und die meisten Kleintiere in der heutigen Zeit den Stellenwert eines Haustieres, Freundes oder gar Familienmitgliedes. In weiten Teilen Süd- und Osteuropas werden diese Tiere jedoch noch rein auf ihren „Nutzen“ für den Menschen reduziert. Besonders die wirtschaftliche Situation eines Landes spielt in der Betrachtung eine große Rolle. Dort wo es den Menschen aufgrund ihrer finanziellen Notlage bereits schwer fällt sich selbst oder die eigene Familie ausreichend zu versorgen, ist selten Platz und Empathie für ein Tier übrig, das kostenintensive Behandlungen wie bspw. Impfungen – oder wichtiger – eine Kastration nötig hat.
Wenn du einen verhungernden Hund aufnimmst und dafür sorgst, dass er wohl gedeiht, wird er dich nicht beißen. Dies ist der grundlegende Unterschied zwischen Hunden und Menschen.
– Mark Twain –
Grauenhafte „Säuberungsaktionen“ – in Rumänien keine Seltenheit
Herrenlose Tiere, die auf den Straßen Rumäniens umherwandern, sind oft krank und unterernährt. Doch auch freilaufende, meist unkastrierte Hunde und Katzen vieler Anwohner sind auf den Straßen unterwegs und vermehren sich unkontrolliert weiter. Jungtiere, die ebenfalls auf den Straßen leben und die niemand aufnehmen kann und möchte.
Zur Bekämpfung und Eindämmung der unkontrollierten Vermehrung von Straßenhunden wurde Ende Juni 2014 ein Gesetz erlassen, das erlaubt, umherstreunende Straßenhunde einzufangen und in öffentliche Tierheime zu bringen. Dort werden sie, wenn nicht zuvor adoptiert, rechtskräftig nach einer Frist von zwei Wochen getötet. Unterschieden wird von den Tierfängern in diesem Fall nicht, ob der Hund herrenlos oder nur freilaufend ist. Somit werden auch Tiere, die einen Besitzer haben, auf brutale Art eingefangen und im schlimmsten Fall getötet.
Um der seither andauernden Jagd nach Straßenhunden und dem sinnlosen Töten der Tiere entgegenzuwirken, hat der Deutsche Tierschutzbund e.V. das Projekt „Einfangen, Kastrieren, Freilassen“ ins Leben gerufen. Das Konzept dieses Projekts sieht vor Tötungsstationen in Kastrationszentren umzubauen sowie Straßenhunde zu kastrieren, impfen und anschließend wieder in ihrem Fundgebiet freizulassen. Nur durch Umsetzung dieser Maßnahmen lässt sich langfristig, nachhaltig und in aller erster Linie (tierschutz-)gerecht die Vermehrung von Straßenhunden lösen.
Dass dieses Konzept funktioniert, zeigt sich bereits in Odessa – einer Millionenstadt mit einer großen Anzahl von Straßentieren in der Ukraine. Durch den Einsatz eines geschulten Fangdienstes der ukrainischen Behörde und der Organisation durch den Deutschen Tierschutzbund e.V. konnten bis heute viele herrenlose Tiere auf den Straßen Odessas vor dem Tod bewahrt werden. Auch die üblichen Fangmethoden wurden durch die Vorgaben zum Tierschutz deutlich verbessert. Natürlich handelt es sich hier um ein Mammutprojekt, das auch zukünftig weiter gefördert werden muss, damit auch viele weitere Tausende Hunde und Katzen auf den Straßen Odessas die Hilfe erlangen, die sie benötigen.
Das können Wir tun
Und genau dort wollen wir von KDM ansetzen. Wir möchten mit unserer diesjährigen Spende, den Deutschen Tierschutzbund e.V finanziell unterstützen, um genau solche Konzepte zu fördern und zum Erfolg verhelfen. Ignorieren und Wegschauen wird dem Leid kein Ende bereiten. Wir wollen zum Hinschauen und Mithelfen bewegen. Unterstütze Organisationen wie den Deutschen Tierschutzbund e.V. mit deiner Spende und Beteiligung.
Auch wir haben vierbeinige Mitarbeiter
Dass das Thema Tierwohl für uns eine besondere Bedeutung hat, könnte auch an unseren drei Büroschnautzen liegen. Einige unserer Kollegen haben nämlich selbst Haustiere, die uns vor und während der Pandemie auch regelmäßig den zeitweise stressigen Büro-Alltag mit ihren großen Herzen erstrahlen lassen (haben).
Lira
Brooklyn
Monty
Über den Deutschen Tierschutzbund e.V.:
Der Deutsche Tierschutzbund wurde im Jahre 1881 als Dachorganisation der Tierschutzvereine und Tierheime in Deutschland gegründet.
Heute sind ihm 16 Landesverbände und rund 740 örtliche Tierschutzvereine mit 550 vereinseigenen Tierheimen/Auffangstationen angeschlossen. Er ist damit der größte Tierschutzdachverband in Deutschland und in Europa und zugleich anerkannter Naturschutzverband.
Das Leitbild des deutschen Tierschutzbundes ist es, eine Gesellschaft zu entwickeln, die alle Tiere als Mitgeschöpfe achtet und man ihnen mit Respekt begegnet. Alle Tiere, auch freilebende, sollen vor Angst, Schmerz und Leid bewahrt werden.
Ziele der Organisation sind unter anderem, dass kein Tier mehr für das menschliche Nutzen leiden und getötet werden muss. Sie kämpfen für das Ende des Tierleids in Deutschland, Europa und weltweit. Der Deutsche Tierschutzbund will erreichen, dass Tiere gesetzlich besser geschützt und Tierheime vom Staat besser für ihre Arbeit und ihren Einsatz unterstützt werden.
Autor:in:
Aileen Heibült Tank | Mediaplanung & Beratung